
Die Bücher

Wenn ich groß bin, bin ich erleuchtet
Oshos vergessene Kinder
Das Schweizer Mädchen Leela ist sieben Jahre alt, als seine Eltern Ende der 1970er Jahre der Bhagwan-Sekte beitreten. Für die kleine Leela beginnt eine wilde Achterbahnfahrt in einem abgeschotteten Paralleluniversum, an deren Ende im Idealfall die Erleuchtung winkt.
Wenn ich groß bin, bin ich erleuchtet erzählt aus kindlicher Perspektive, wie die Bewegung um den indischen „Sex-Guru“ Bhagwan Shree Rajneesh (später bekannt als Osho) zuerst mit freier Liebe, bewusstseinserweiternder Meditation und bahnbrechenden Denkansätzen das Leben des New Man, des vollständig erwachten Menschen, feiert – und sich dann mehr und mehr in ein totalitäres System verwandelt.
Mit Phantasie, Mut und Neugier umschifft Leela die Schwierigkeiten ihres wilden, bunten und zunehmend dogmatischen Kommunenlebens in Zürich und Rajneeshpuram, der legendären Sannyas-Stadt in der Wüste Oregons. Ihre größte Angst: Es darf auf keinen Fall herauskommen, wie sehr sie ein normales Leben mit Mama, Papa, Haus und Katz vermisst. Sonst nämlich muss nicht nur sie, sondern auch ihre linientreue Mutter den Kreis der Auserwählten verlassen und in die grausam unterentwickelte „Draußen-Welt“ zurück.
Und das wäre der Untergang. Deshalb will Leela unter allen Umständen eine echte Sannyasin werden. Denn Erleuchtung, was auch immer das sein mag, ist nun mal das Wichtigste auf der Welt!
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Aufgewacht im Hier und Jetzt
Oshos vergessene Kinder 2
Schluss mit lustig: In der Fortsetzung von Wenn ich groß bin, bin ich erleuchtet ist der Spaß endgültig vorbei. Zusammen mit den anderen europäischen Sekten-Kindern um den „Sex-Guru“ Bhagwan Shree Rajneesh (später bekannt als Osho) wird die nun elfjährige Leela
in das Sannyas-Internat nach England geschickt, um dort bestmöglich auf das Leben als „New Man“ vorbereitet
zu werden. Um die bedrückende Mischung aus Chaos,
Einsamkeit und spirituellem Drill zu überstehen, sucht sich das Mädchen immer wieder neue Schlupflöcher im System.
Als die Sannyas-Bewegung 1985 in die Kriminalität
eskaliert und kollabiert, verschlägt es Leela nach München. Die Landung ist hart: Nach all dem bunten Kommunen-Zauber soll sie sich nun plötzlich in die graue, schaurig unter entwickelte „Draußen-Welt“ integrieren. Innere Isolation, Mobbing und immer wieder das Gefühl, in der falschen Welt zu sein: Nach dem Abi hat Leela genug vom Pech und sucht ihr Glück im Sannyas-Ashram in Indien, wo damals alles begann – und findet die Erleuchtung anderer Art.